Naturschutzdienst

Seit der Gründung der Bergwacht Ravensburg sind die Aufgaben im Bereich des Natur- und Umweltschutzes ständig erweitert und vielseitiger geworden. Der Schutz der Pflanzen- und Tierwelt, Landschaft, Luft und Wasser ist in der heutigen Zeit eine Aufgabe für alle die sich dem Natur- und Umweltschutz verpflichtet fühlen. Diese Aufgaben sind nur in Zusammenarbeit mit anderen Naturschutzorganisationen zu bewältigen. Am 21.04.1980 wurde der Arbeitskreis Ravensburg des Landes-Naturschutzverbandes (LNV) Baden-Württemberg gegründet. Die darin vertretenen Organisationen und Vereine, die nach § 29 BNatSchG anerkannt sind (BUND, NABU, Bergwacht, um nur einige zu nennen) sind maßgebend im Naturschutz tätig. Im LNV-Arbeitskreis Ravensburg, der seit 1980 bis heute bei vielen Eingriffen in Natur und Umwelt durch die Genehmigungsbehörden (Regierungspräsidium Tübingen, Landratsamt Ravensburg) gehört wurde, haben wir Stellungnahmen und Einwände aus der Sicht des Naturschutzes erarbeitet und abgegeben. Erörterungstermine, Besprechungen und Behördentermine zu verschiedenen Problemen wie z. B. Straßenbau, Kiesabbau, Gewässerausbau, Ausweisungen von Naturschutzgebieten, Pflegemaßnahmen usw. wurden wahrgenommen.

Eine weitere Aufgabe war die von der Europäischen Union (Brüssel) geforderte Aufstellung der sogenannten FFH-Gebiete, NATURA 2000 Schutzgebiete sowie der Vogelschutzgebiete. Nach Vorschlag des LA Ravensburg sollen knapp 10% der Kreisfläche Ravensburg nach Brüssel gemeldet werden.

Die Naturschutzverbände im Landkreis Ravensburg haben eine sogenannte Schattenliste erarbeitet, die für etwa 20% der Kreisfläche eine Unterschutzstellung vorschlägt (unsere Liste umfasst 211 Seiten!).

Im Jahr 1999 und 2003 hat das LA Ravensburg die Naturschutzwarte der Bereitschaft Ravensburg dringend gebeten, bei der Bekämpfung des sich stark ausbreitenden Feuerbrandes an den Streuobstbeständen im Landkreis Ravensburg mitzuhelfen. Die Erfassung der vom Feuerbrand befallenen Bäume und Sträucher in der Gemeinde Grünkraut, Bodnegg und Amtzell war eine gewaltige Aufgabe.

Eine weitere Ausbreitung des Erregers konnte nur durch Rodung der befallenen Bäume (ca. 2000 Stück) und durch Verbrennung des Gehölzes verhindert werden.

In der Landschaftspflege ist die Bereitschaft eingesetzt bei Pflegemaßnahmen in den Naturschutzgebieten Englisreute, Bohlweiher, Girasmoos und Kronhalden. Als Ausgleichsmaßnahme im Zusammenhang mit dem Ausbau der B32 - Eggwald (1990) - wurde auf unsere Forderung hin, das Anlegen einer Streuobstwiese (ca. 2 ha) und einer Hecke aus heimischen Sträuchern und Gehölzen (Länge ca. 300 m) durch das RP Tübingen genehmigt. Die Pflanzungen und Einzäunungen wurde von der Bereitschaft Ravensburg durchgeführt. Die Pflege (Schneiden der Obstbäume und der Hecke) wird durch uns gewährleistet.

Besondere Erlebnisse waren die zahlreichen Ausfahrten und botanischen Exkursionen nach Griechenland (Pelepones), Italien (Gardasee Monte Baldo, Apulien-Gargano), Frankreich (Sevennen, Naturpark La Vanoise), Korsika, um nur einige zu nennen. Unvergessene Eindrücke beim abendlichen Lagerfeuer, bei Gitarre und Liedersingen. Es wurden viele persönliche Freundschaften mit Kameraden aus anderen Bereitschaften geknüpft, die auch heute noch bestehen.

Botanische Seltenheiten (Orchideen und mediterrane Pflanzen) wurden bei den Wanderungen entdeckt, botanisch bestimmt und oft fotografiert.

Auch geschichtliche und historische Stätten sind natürlich in den jeweiligen Regionen besucht und bewundert worden.